Drei Stunden im Monat mitarbeiten und Essen günstiger kaufen – das ist das Konzept hinter Frankreichs erstem kooperativen Supermarkt in Paris. Dabei sind die Waren nicht nur günstig, sondern größtenteils auch nachhaltig produziert und verpackungsfrei.
Im Pariser Supermarkt La Louve bekommt man hochwertige Lebensmittel viel günstiger. Dafür muss man nur Teil der Genossenschaft werden und gerade mal drei Stunden im Monat mitarbeiten. Etwa beim Ware einräumen, an der Kasse oder an der Obstwaage. Insgesamt muss der Supermarkt deshalb nur sieben bezahlte Mitarbeiter beschäftigen. Das spart Personalkosten und so ist ein Einkauf hier rund 20 Prozent billiger als bei großen Handelsketten.
Hochwertige Lebensmittel für wenig Geld
Vor allem Menschen mit wenig Geld können sich auf diese Weise gut ernähren. Denn trotz der günstigen Preise, sind 80 Prozent der Lebensmittel bei La Louve im 18. Pariser Arrondisement nachhaltig und biologisch produziert. Das Obst und Gemüse kommt größtenteils aus der Region um Paris, das Fleisch direkt vom Bauern. Der Laden verzichtet zudem weitgehend auf Verpackungen und spart so auch noch jede Menge Müll ein.
Die Idee kam Mitgründer Tim Boothe, weil er mit dem Angebot herkömmlicher Supermärkte nicht mehr zufrieden war: „Ich hatte damals nicht viel Geld, wollte aber gut essen. Dafür gibt es nicht viele Lösungen. Entweder zahlt man teures Geld um sich korrekt zu ernähren. Oder man isst nicht besonders gute Lebensmittel aus klassischen Supermärkten.“
Als Vorbild für La Louve diente der Park Slope Food Coop, eine Supermarkt Kooperative, die bereits sei 1973 nach dem gleichen Prinzip arbeitet. Gemeinsam mit Brian Horiban konnte Boothe den kooperativen Supermarkt nach einer einjährigen Testphase im November 2017 offiziell eröffnen.
Ein kooperativer Supermarkt für das ganze Viertel
Das Modell von La Louve richtet sich an alle Menschen in der Nachbarschaft und stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner: Die Genossenschaftler arbeiten im Supermarkt immer zu zweit in Teams zusammen und lernen so neue Leute kennen.
„Unsere Ambition als Konsumentengenossenschaft ist es wirklich für das gesamte Viertel da zu sein. Wir sind in einem Einwandererviertel. Unsere Verantwortung ist wie die einer öffentlichen Bücherei. Wir haben eine bildende Rolle und sind offen für alle.“
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Bildquelle: Screenshot des ZiB-Video-Beitrags