Wer sind wir? Was machen wir?
Leseohren e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel Kindern die Freude an der Sprache und am Buch zu vermitteln. Der Verein schult und betreut mittlerweile über 500 ehrenamtlich engagierte Vorlesepatinnen und Vorlesepaten, die im gesamten Stuttgarter Stadtgebiet in Kindertagesstätten, Stadtteilbibliotheken, Schulen und anderen Trägern regelmäßig vorlesen. Mehr zum Hauptprojekt erfahren Sie hier.
Aufbau und Entstehung
Nach dem Pisaschock im Jahr 2002 war klar, dass es Initiativen braucht, die sich neben den bereits bestehenden Bildungseinrichtungen um Lesekompetenz und eine erfolgreiche Lesesozialisation bemühen.
Die Initiativen „Leseohren aufgeklappt“ und „Zeit für Kinder“ haben das Stuttgarter Vorleseprojekt im Sommer 2002 mit der Vision eines lesefreundlichen Stuttgarts gestartet. Eine Anschubfinanzierung für eine hauptamtliche Leitung des Projektes leistete die Breuninger Stiftung. Die Konzeption des Projektes war ein Zusammenspiel der Stadtbibliothek, des Staatlichen Schulamtes und des Jugendamtes. Mithilfe von ehrenamtlichen Vorlesepaten kommen Kinder ergänzend zu Schule und Kita in Kontakt mit Büchern und Geschichten. Eine große Herausforderung besteht darin, Kinder zu erreichen, die bislang nur wenig Bezug zu Büchern haben. Sie zum Lesen zu motivieren und so ihre Lese- und Sprachkompetenz zu fördern – das ist die Intention des Projektes.
Nach der Gründung der Initiative in 2002 ist sie im Jahr 2004 in einen gemeinnützigen Verein überführt worden – den Leseohren e.V. Dies war notwendig, um nach der Anschubfinanzierung Spenden einzuwerben und die Kosten für hauptamtliches Personal, die Geschäftsstelle und Qualifizierungsangebote für die Ehrenamtlichen weiterhin decken zu können. Finanziell wurde das Gesamtprojekt zu dieser Zeit vor allem durch den Verein „Kinderfreundliches Stuttgart“ getragen.
In den Jahren 2004/2005 entstand das Unterprojekt „Ich bau dir eine Lesebrücke – Vorlesen in der Muttersprache türkisch und russisch“, finanziert durch die Landesstiftung Baden-Württemberg. Aufgrund des großen Erfolges konnte im Jahr 2008 die Louis Leitz Stiftung als Partner und Spender für die Lesebrücke türkisch gewonnen werden. Seit 2015 wird zusätzlich auf Italienisch und in einzelnen Einrichtungen auf Englisch, Französisch, Griechisch, Chinesisch …..vorgelesen.
Im Jahr 2014 ist im Rahmen eines eigenständigen Projektes der damaligen Freiwilligendienstleistenden Frederike Wiechmann eine neue Zielgruppe erschlossen worden. Da Studien beweisen, wie sinnvoll und nützlich Vorlesen auch für ältere Kinder ist, wird seit 2014 SchülerInnen der weiterführenden Schulen vorgelesen. In den Klassen 5 und 6 der Pestalozzischule Vaihingen lesen den Kindern seither einmal wöchentlich Vorlesepaten unter dem Projektnamen „Chill’n listen“ vor und begeistern sie für Bücher und Geschichten. Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein, der zu mehr Bildungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft beiträgt.
Bedingt durch den Flüchtlingsstrom im Jahr 2014/2015 ist im Jahr 2015 das Projekt „Lese-Heimat Stuttgart – Vorlesen für geflüchtete Kinder“ entstanden. Es ist ein Kooperationsprojekt der Stadtbibliothek, der Stiftung „Kinder fördern – Zukunft stiften“ und Leseohren e.V. In diesem Projekt werden die Kinder von der Unterkunft mit einem vom Leseohren e.V. organisierten Bus abgeholt und in die Bibliothek – einen konsumfreien Ort des Willkommen-Seins – eingeladen.
Mit den Jahren ist das Stuttgarter Vorleseprojekt schnell gewachsen und erforderte mehr finanzielle Unterstützung. Seit 2008 übernahm die Bürgerstiftung in Kooperation mit dem Verein „Kinderfreundliches Stuttgart“ (Stuttgarter Kindertaler) finanziell die Hauptverantwortung. Durch weiteres Wachstum sind weitere Sponsoren gesucht und im Initiativkreis Lesen 2010 gefunden worden. Seither finanziert sich das Projekt durch Mitgliedsbeiträge, einzelne Spenden und Großspenden durch den Stuttgarter Kindertaler und den Initiativkreis Lesen. Darüber hinaus gelang es dem Verein im Jahr 2014 in die institutionelle Förderung der Stadt Stuttgart zu gelangen.