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Bioplastik aus Abfall

Bioplastik aus Abfall

Eine Grüne Meeresschildkröte mit einer Plastiktüte am Great Barrier Reef in Australien. Der Fotograf konnte die Tüte entfernen, bevor sie im Magen der Schildkröte gelandet wäreLupe© Vitaliy Sokol (Will Falcon)

 

Das Verführerische von Plastik lässt sich wohl an keinem anderen Produkt so anschaulich beschreiben wie am Nylon-Strumpf. Er beult nicht, zieht kein Wasser um die Fesseln, macht Frauenbeine schön, Männerbeine auch, weckt erotische Fantasien und ist für ein paar Cent zu haben. Der „Nylon“ – schön und praktisch. Und zumindest schön praktisch sind eben auch Tausende andere Artikel aus Kunststoff, weshalb der Mensch seit über 100 Jahren unaufhörlich Plastik aus Erdöl, Erdgas oder Kohle produziert: Spielzeug, Geschirr, Stifte, Armaturen, Jalousien, Kämme, Handys, medizinische Instrumente, Stühle, Becher, Slips, Schmuck, EC-Karten, Klobrillen und so weiter. Jedes Jahr zum Beispiel wird die Erde um 88 Milliarden Coca-Cola-Einwegflaschen aus Kunststoff „reicher“. Der Kunststoff ist aus unserem jetzigen Leben nicht wegzudenken.

 

 

Peter Neumann, Leiter des Fachgebiets Bioverfahrenstechnik (l.), und Sebastian Riedel im Labor

 

 

Längst ist er aber auch zum Fluch geworden. Der schwimmende Plastikteppich im Pazifik vor der Küste Kaliforniens – viereinhalbmal so groß wie Deutschland – und an Plastiktüten verendete Fische und Vögel sind nur der sichtbare Teil des Problems. Wie viel Plastik beziehungsweise Mikroplastik sich in den Meeren, Seen und Böden auf dem Blauen Planeten befindet und mit welchen Auswirkungen auf Menschen und Tiere, weiß niemand.
Ein zaghafter Ansatz, der Plastikplage Herr zu werden, ist PHA. Die drei Buchstaben stehen für Polyhydroxyalkanoate. Es sind Biopolymere, die als Bioplastik bezeichnet werden, weil PHA ähnlich thermoplastisch verformbar ist wie Plastik aus fossilen Rohstoffen. „Aber das war es dann auch schon an Gemeinsamkeiten“, sagt Dr.-Ing. Sebastian L. Riedel, der zusammen mit Dr.-Ing. Stefan Junne an der Herstellung von PHA forscht. Und auch Bioplastik ist nicht gleich Bioplastik. „Die Hälfte der zwei Millionen Tonnen Bioplastik, die derzeit pro Jahr produziert werden, ist biologisch nicht abbaubar, und die andere Hälfte teilweise nur schwer“, weiß Riedel. Da ist PHA aus anderem „Schrot und Korn“. Es wird in Wasser und Boden vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut und ist mit keinem Risiko für die Gesundheit verbunden.

Niemand weiß, wie viel Plastik im Meer schwimmt

PHA kann aus vielen Stoffen gewonnen werden – aus Mais, Zucker, Glycerin oder Palmöl. Sebastian L. Riedel selbst begann seine Forschungen an PHA vor zehn Jahren in den USA, am Massachusetts Institute of Technology (MIT), mit Palmöl. „Das ist ein superunkomplizierter Ausgangsstoff für die Produktion von PHA“, so Riedel. Aber die Palmölplantagen rücken dem Regenwald zu Leibe. Als er 2012 an die TU Berlin kam, stellte er seine Forschungen mit Palmöl ein. „Ersatz für Plastik gefunden, Regenwald abgeholzt – das kann ja nicht das Ergebnis von Forschung sein“, begründet Riedel seine Entscheidung. Seit 2017 baut Riedel seine PHA-Forschung mit biogenen Reststoffen am Fachgebiet Bioverfahrenstechnik aus, das sich der Entwicklung nachhaltiger Bioprozesse verschrieben hat. Das neue Ausgangsprodukt, das Sebastian L. Riedel und Stefan Junne vorschwebte, sollte das Klima nicht belasten und so weit wie möglich kein Nahrungs- oder Futtermittel sein, wie zum Beispiel Mais. Denn auch einen solchen Ausgangsstoff halten sie für problematisch. Auf der Suche nach einer Alternative entschieden sie sich unter anderem für Abfallfette, die zum Beispiel in der Landwirtschaft in Form von Tierkadavern, in der Gastronomie oder bei der Weiterverarbeitung von Lebensmittelabfällen anfallen. Abfall also, Reste. Für sie jedoch wertvolle Rohstoffe.

Bakterien „malochen“ für uns

Wie aber wird aus stinkendem braunen Fett jenes PHA, das einmal wie feinstes, weiß schimmerndes Seidenpapier daherkommt oder die Konsistenz von Waschpulver oder Popcorn haben kann? „Das bewerkstelligen Bakterien namens Cupriavidus necator, auch als Knallgas-Bakterien bekannt. Die lassen wir für uns ‚malochen‘“, lacht Riedel. „Wir setzen sie in eine Mineralsalzlösung, füttern sie mit Stickstoff, Phosphor, Sauerstoff und Kohlenstoff. Den Kohlenstoff geben wir in Form von Abfallfetten hinzu. Dann lassen wir sie wachsen. Nach einer bestimmten Zeit entziehen wir den Bakterien den Stickstoff. Auf diesen Mangel reagieren sie, indem sie den nun überschüssigen Kohlenstoff im Abfallfett als Energiereserve in ihren Zellen anlegen und in PHA umwandeln. Würden wir nach einer gewissen Zeit wieder Stickstoff hinzugeben, würden die Bakterien erst einmal das intrazellulär gespeicherte PHA als Energiequelle nutzen. Das machen wir natürlich nicht, denn wir wollen das in den Zellen produzierte PHA ja gewinnen, also extrahieren wir es mit Lösungsmitteln, die teilweise nach dem Prozess wieder zurückgewonnen werden können“, erklärt Riedel.
Die Extraktion des PHA aus den Zellbakterien ist für die TU-Wissenschaftler allerdings noch eine Herausforderung. „Da es unser Ziel ist, den gesamten Prozess der Herstellung von PHA – also vom Ausgangsprodukt bis zur Extraktion – nachhaltig zu gestalten, scheiden viele herkömmliche Lösungsmittel, die die Umwelt belasten, aus. Die würden uns die Bilanz verhageln“, so Junne. Einen anderen Weg zu finden, daran wird zurzeit geforscht. Denn die TU-Wissenschaftler wollen PHA nicht nur ökologisch und nachhaltig produzieren, sondern auch ökonomisch. Und die Extraktion mit und ohne Lösungsmittel ist im Moment noch ein großer Kostentreiber. „Es bringt nichts, einen Prozess zu entwickeln, der das Endprodukt für den Hersteller so teuer macht, dass es unverkäuflich wird“, sagt Junne. Jeder Artikel, der aus PHA hergestellt wird, steht immer in Konkurrenz zu den Cent-Plastikartikeln aus fossilen Rohstoffen. Es ist den hohen Produktionskosten geschuldet, dass 2018 die weltweite Jahresproduktion von PHA nur bei 30 000 Tonnen lag – ein Bruchteil also, gemessen an den 400 Millionen Tonnen Plastik, die jährlich gegenwärtig weltweit produziert werden.
Unverantwortlich viel, finden Riedel und Junne. Sie scheuen sich deshalb auch nicht, dem Verzicht das Wort zu reden, und plädieren dafür, dass der Mensch seinen enormen Verbrauch von Ressourcen wenigstens eindämmen müsse. „Unsere Vision ist es jedenfalls nicht, 450 Millionen Tonnen Plastik durch 450 Millionen Tonnen Bioplastik zu ersetzen.“

 

Was aus PHA bereits ­hergestellt wird: Fasern, Hygieneartikel, Verpackungen, Folien. In der Medizintechnik kommt es bereits als resorbierbare Gefäßimplantate oder chirurgische Nahtfäden zum Einsatz. Für diese medizinischen Anwendungen kommen Ab-fallfette als Ausgangsstoff für PHA aus hygienischen Gründen natürlich nicht in Frage. Die biotechnologische Produktion von Nylon aus Reststoffen wird derzeit am Fachgebiet Bioverfahrenstechnik mit ähnlichen Ansätzen erforscht


Lupe© TU Berlin/PR/Tobias Rosenberg

 

Jährlich werden 450 Millionen Tonnen Plastik weltweit produziert. Ein zaghafter Ansatz der Plastikplage Herr zu werden ist PHA. Es wird auch als Bioplastik bezeichnet. PHA kann aus vielen Stoffen gewonnen werden – aus Mais, Zucker oder Palmöl. Im Film erklären die Wissenschaftler Prof. Dr. Peter Neubauer und Dr.-Ing. Sebastian L. Riedel vom Fachgebiet Bioverfahrenstechnik, warum sie nach einer Alternative für diese Stoffe gesucht haben und welche es ist.

Korallen als Klimaarchiv – Ein Forschungsprojekt der Studenten der FU Berlin

Korallen als Klimaarchiv – Ein Forschungsprojekt der Studenten der FU Berlin

„Korallen sind einzigartige Lebewesen“
Es klingt wie Abenteuerurlaub in der Karibik: Zwei Monate forschten Geologiestudentin Vanessa Skiba (24) und Biologiestudent Oliver Voigt (27) vor der Küste Panamas – mit Schnorchel, Kanu, Säge und mithilfe der ERG.

„Korallen sind einzigartige Lebewesen und für Mensch und Natur in vielerlei Hinsicht wertvoll“, sagt Oliver Voigt. „Sie übernehmen vielfältige ökologische Funktionen, etwa als Lebensraum und Brutstätte für Fische oder als Wellenbrecher und Erosionsschutz für die Küste.“ Selbst für die Gewinnung von Medikamenten könnten Korallen in Zukunft nützlich sein.

„Doch das Korallensterben in den Weltmeeren nimmt kontinuierlich zu“, sagt Vanessa Skiba. Seit gut zwei Jahrzehnten beobachtet die Wissenschaft, dass Steinkorallen weltweit großflächig ihre Farbe verlieren – die sogenannte Korallenbleiche. Zurückzuführen ist dies auf die Erwärmung der Ozeane durch den vom Menschen verursachten Klimawandel. Korallen leben in Symbiose mit Zooxanthellen – winzigen, photosynthetisch aktiven Organismen. Sie versorgen die Korallen mit wichtigen Nährstoffen, sind allerdings höchst wärmeempfindlich. Ist es ihnen zu heiß, produzieren sie Giftstoffe und die Korallen stoßen sie ab. Dabei verlieren die Korallen nicht nur ihre Farbe, sondern auch ihre überlebenswichtigen Nährstofflieferanten. Kommen keine neuen Zooxanthellen nach, sterben die Korallen.

Vanessa Skiba und Oliver Voigt interessieren sich besonders für die Korallenart Siderastrea siderea, die in der Almirante-Bucht im Norden Panamas lebt. „Auch dort haben vielfältige Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten zu einer massiven Korallenbleiche geführt“, sagt Vanessa Skiba.

Im November und Dezember vergangenen Jahres konnten die beiden Wissenschaftler mehrere Wochen in einer Forschungsstation in der Bucht wohnen und arbeiten, die von der renommierten Smithsonian Institution betrieben wird. Die Situation in der Karibik sei besonders brisant für Korallen.

 

Der Klimawandel erwärmt das Wasser

„Das Wasser erwärmt sich dort durch den Klimawandel noch stärker als anderswo“, sagt Voigt. „Hinzu kommen Überfischung und massive Touristenzahlen oder extreme Wetterereignisse wie El Niño.“ Ein zusätzliches Problem erwachse aus der schonungslosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Durch massive Rodungen im Zuge der Plantagenwirtschaft lagern sich Sedimente auf den Riffen ab. „Es gibt daher kaum noch Bäume, deren Wurzeln den Boden auf dem Land zusammenhalten“, sagt Voigt. „Durch Wind und Regen landet so zunehmend Landmasse im Meer.“ Das Sediment trübt das Wasser. Für die Korallen wird es dunkler – und der Photosynthese-Prozess wird gestört.
Korallenriffe wie in der panamaischen „Almirante Bucht“ sind ein vielfältiger Lebensraum, schützen die Küste vor Erosion und dienen gleichzeitig als Wellenbrecher (siehe Bild oben. Bildquelle:privat)

 

Zu ihren wichtigsten Werkzeugen in Panama gehörten Kanu, Schnorchel und Säge. Bis zu 15 Kilo wogen die gesammelten Proben, die Skiba und Voigt dann in die Forschungsstation transportierten, reinigten und aufsägten. „Das war Knochenarbeit“, sagt Vanessa Skiba. „Wir hatten lediglich eine Handsäge zu Verfügung und viele Tage bestanden nur aus sägen, sägen, sägen.“

In der Forschungsstation seien sie sehr freundlich empfangen und fachlich an die Hand genommen worden, berichtet Oliver Voigt. „Wir haben jeden Tag genossen und extrem viel gelernt“, sagt Vanessa Skiba. Zurück in Deutschland machten sich Skiba und Voigt an eine gründliche Untersuchung der Korallen.

Der angehende Biologe Oliver Voigt widmete sich in seiner Bachelorarbeit der Frage, wie die Siderastrea siderea in der Almirante- Bucht wächst und sich gegenüber aktuellen klimatischen Veränderungen verhält. Dabei hatte er einigermaßen erfreuliche Ergebnisse zu berichten: Die Korallenart scheint nach ersten Erkenntnissen widerstandsfähiger zu sein als andere lokale Arten.

Forschung als Knochenarbeit: Mit der Handsäge mussten Vanessa Skiba und Oliver Voigt die bis zu 15 Kilo schweren Korallenstücke zerkleinern.
Bildquelle: privat
White Monday als Gegenbewegung zum Black Friday

White Monday als Gegenbewegung zum Black Friday

Upcycling anstelle von Konsumwahn 

Die White Monday Bewegung, die ursprünglich in Schweden entstanden ist, ist sozusagen die Gegenbewegung zum Black Friday. Letztes Jahr wurden ca. 2,4 Mrd. Umsatz am Black Friday gemacht, was 15 % mehr zum Vorjahr ausgemacht hat. Der White Monday möchte den klassischen und verschwenderischen Konsum hinterfragen und neue Konsummöglichkeiten aufzeigen. Der White Monday findet immer vor dem Black Friday statt. Diese verschwenderische Tradition des Black Friday ist alles andere als nachhaltig. Vieles was wir kaufen, wird aufwendig produziert, über lange Transportwege zu uns geschifft, für wenig Geld verkauft, und landet doch nur nach kurzer Zeit im Müll. Jedes Jahr findet am vorletzten Freitag im November eine Preisschlacht des Off- und Onlinehandels statt. Eigentlich kommt der Black Friday aus den USA unter dem Motto „Kaufen bis zum Umfallen“ oder im englischen „Shop until you drop“. Seit ein paar Jahren wird er aber auch in Deutschland zelebriert. Der Einzelhandel lockt an diesem Tag mit starken Rabattaktionen und Sonderangeboten und dabei gibt es vielerlei Gründe daran nicht teilzunehmen, mitunter auch, dass vermeintliche Sonderangebote gar keine Schnäppchen sind, sondern eine ausgeklügelte Marketingstrategie.

2017 startete die Bewegung in Schweden und schon letztes Jahr haben mehr als 160 Unternehmer und Influencer daran teilgenommen. Unter dem Hashtag #whitemonday finden sich schon mehrere Millionen Beiträge.

 

Was passiert am White Monday?

Unternehmen verpflichten sich keine Marketing- oder Rabatt-Aktionen anzubieten. Sowohl sie, als auch Organisationen oder Influencer posten unter dem Hashtag, um auf bewussten Konsum zu setzen wie z. B. Closed Loop Produkte. Diese Produkte aus der Kreislaufwirtschaft sind der verantwortungsvollste Weg ohne neue Ressourcenverschwendung.

Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft, schlägt der Initiator der Kampagne, Henning Gillberg, vor, dass Unternehmen ihre Produkte dahingehend anpassen sollten, um diese Massen an Müll zu reduzieren. Gillberg selbst hat 2017 ein Start-up gegründet, das Kleidung repariert, re- und upcycelt. Den White Monday veranstaltete er zum ersten Mal am Montag vor Black Friday 2017.

Der White Montag hat diesen Montag nicht nur in Deutschland stattgefunden, sondern wieder in Schweden, Finnland, Norwegen und Bulgarien.

Ein ganz spezieller Nachtclub

Ein ganz spezieller Nachtclub

Dieser Nachtclub für Ältere bekämpft Einsamkeit mit Tee-Party-Disco

 

 

Abgesehen von der Absicht, eine gesündere, fröhlichere Gemeinschaft unter älteren Menschen zu bilden, bedeutet der Posh Club für Simon Casson auch die Möglichkeit, Alt und Jung zu mischen, verschiedene Generationen zur Interaktion anzuregen.
„Ich denke, wir haben den Bezug zwischen den Generationen verloren, denn das ist nicht das, was der Kaptialismus inspiriert“, sagte er in einem Interview mit The Guardian. Das ist auch der Grund, warum die freiwilligen Helfer dieses Clubs aus Menschen verschiedener Altersgruppen und Herkünfte bestehen.

Perspektiven für den Posh Club sind gut, auch wenn der freiwillige Helfer Dickie zugibt, dass jedes erfolgreiche Event nur durch Spenden ermöglicht wird und es deshalb nicht möglich ist, häufiger Veranstaltungen anzubieten.  Er verrät uns auch, dass bereits viele Teilnehmer aus anderen Städten zu ihren Disco-Events kommen und sich wünschten, sie hätten ein ähnliches Angebot in ihrer eigenen Nachbarschaft.

Diesem Wunsch nachzukommen ist jedoch nicht so einfach. Die Qualität, die Atmosphäre muss stimmen, alles muss mit Liebe organisiert und bewerkstelligt werden – denn sonst wär’s eben nicht der Posh Club. (Interview von Vice)

Einsamkeit und Isolation sind häufige Begleiter in der älter werdenden Gruppe von Menschen. Krankheit oder körperliche Einschränkungen zwingen Viele, zuhause zu bleiben. Das erwartet man zmindest. Weil für eine große Anzahl niemand mehr sorgen kann, entschließen sich viele für ein Altersheim.

Diese ehrenamtliche Initiative zielt daher darauf ab, eine Gemeinschaft zu bilden und so gegen Einsamkeit und Isolation zu wirken. Nicht nur entsteht so ein Zusammengehörigkeitsgefühl, es bricht außerdem mit dem Vorurteil, dass ältere Menschen keinen Spaß mehr haben wollen.

Wie die 71-jährige Margaret im Interview mit The Guardian sagt, „Ich nenne uns die recycelten Teenager. Wir sind zwar pensioniert, aber unser Verfallsdatum ist noch lang nicht abgelaufen.“
Und vielleicht ist es endlich Zeit, ihnen das auch zuzugestehen. Wer hat behauptet, dass alte Menschen jemals aufgehört haben, Party zu machen?

 

 

 

sieh dir das Video an, um zu sehen, was im Posh Club los ist!
Mehr Insektenvielfalt auf den Firmengeländen

Mehr Insektenvielfalt auf den Firmengeländen

Unternehmen der Region Hannover sind dazu aufgerufen, ihre Firmengelände naturnah zu gestalten und damit Lebensräume für Insekten zu schaffen.

Das Bundesumweltministerium fördert die insektenfreundliche Gestaltung von Firmengeländern. Ziel des Projekts „Außenstelle Natur“ ist es, in einem ersten Schritt mindestens 42 kleine und mittlere Unternehmen zur insektenfreundlichen Gestaltung von Firmengeländen zu beraten und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die Erkenntnisse daraus sollen Modellcharakter für andere Unternehmen haben. Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird bis September 2024 vom Bundesumweltministerium mit 860.000 Euro gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) inhaltlich begleitet.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz wollen wir das Insektensterben stoppen. Dafür kommt es unter anderem auf mehr Lebensräume für Insekten an. Das Projekt ‚Außenstelle Natur‘ trägt ganz konkret dazu bei, mehr Insektenlebensräume auch in den Städten wiederherzustellen und ihre Qualität zu verbessern. Denn Betriebsgelände machen einen nennenswerten Teil der urbanen Fläche aus – zumeist aber in Form von sterilen, versiegelten Flächen. Im Rahmen des Projekts rufen wir Firmen dazu auf, aktiv Nist- und Lebensräume für Insekten zu schaffen, auf Biozide und Düngemittel zu verzichten und eine insektenfreundliche Beleuchtung zu installieren. So helfen wir den Insekten – und lassen es auf Firmengeländen summen und krabbeln.“

BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen sind eine wichtige Zielgruppe, deren Bewusstsein für die biologische Vielfalt mit diesem Projekt gestärkt werden soll. Um das Wissen und die Sensibilität für das Thema naturnahe Gestaltung zu erhöhen, werden durch die ‚Außenstelle Natur‘ aber auch für die Kommunen, für potenzielle Beratungsstellen und Gartenbaubetriebe bundesweite Schulungen angeboten. Ein gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. erarbeitetes Regelwerk soll insbesondere Gartenbaubetrieben bei der naturnahen Gestaltung Hilfestellung geben.“

„Außenstelle Natur“ wird vom Umweltzentrum Hannover e. V. durchgeführt. Die Unternehmen erhalten einen Zuschuss zum Erwerb geeigneten Saatguts sowie eine Erstberatung durch einen Naturgarten-Betrieb für die Neu- oder Umgestaltung ihrer Außenflächen. Weiterhin werden eine Beratung zur insektenfreundlichen Beleuchtung sowie ein Leuchtmittelzuschuss angeboten. Die Unternehmen finanzieren die Umsetzung und sensibilisieren ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Themen Biodiversität und Insektenschutz. Dafür sind Informationsveranstaltungen, Workshops und firmeninterne Aktionen geplant. Die Erkenntnisse sollen anschließend bundesweit auf andere Firmen, Städte und Gemeinden übertragen werden.

An einer Teilnahme interessierte Unternehmen können sich an Noreen Hiery vom Umweltzentrum Hannover wenden.

 

Mehr Infos zum Thema gibt’s hier…

 
Nadine Schubert über ihren Blog und ihr Buch „Besser leben ohne Plastik“

Nadine Schubert über ihren Blog und ihr Buch „Besser leben ohne Plastik“

In diesen Tagen ist die 15. Auflage meines ersten Buches „Besser leben ohne Plastik“ bei mir eingetrudelt. Das erfüllt mich mit stolz und macht zufrieden. Denn es bedeutet schließlich auch, dass ich viele Menschen mit meinen Büchern erreiche und somit ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet. Angefangen hat alles mit einem Umdenken in meinem Kopf. Und das war gar nicht geplant.

Ich war schon immer ein Mensch, der zu seinen Entscheidungen steht. Der durchzieht, was er sich vorgenommen hat und der dabei diszipliniert ist. Selten wurden meine Entscheidungen angezweifelt. Nie wurde an mir gezweifelt oder daran, dass ich das schaffe, was ich da vorhabe. Und vielleicht wurde die Anti-Plastik-Bewegung deshalb so groß, weil ich zu dem stehe, was ich verbreite.

Im Frühjahr 2013 war ich schwanger mit unserem zweiten Kind. Inzwischen bin ich Mutter einer 6-jährigen Tochter und eines 15-jährigen Sohnes. Schon im Mutterschutz sah ich eine Reportage über Plastikmüll im Fernsehen. Verschmutze Meere, verdreckte Umwelt, sterbende Tiere und Weichmacher im Körper aus Lebensmittelverpackungen.

Schockierende Bilder

Die Bilder haben mich berührt und schockiert. Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass die Welt in Plastik ertrinkt. Ich wollte nicht daran schuld sein, dass Vögel, Fische, Delphine und Wale elendig an gefressenem Plastik verrecken müssen. Und ich wollte mir nicht vorwerfen müssen, meine Kinder mit in Plastik verpackten Lebensmitteln krank zu machen.

Noch am selben Tag fiel die Entscheidung: Familie Schubert lebt ab sofort plastikfrei. Ich habe meinem Mann davon erzählt. Er fragte mich, ob er da auch etwas tun müsse. „Ja! Du wirst nur noch Getränke in Glasflaschen kaufen“, war meine Antwort. Gesagt, getan. Am nächsten Tag begann das Leben ohne Plastik.

Aller Anfang war nicht schwer

Ganz ehrlich: Ich wusste sofort, was ich anders machen konnte. Schließlich gab es auch 2013 schon Joghurt und Milch in Pfandgläsern. Es gab Säfte in Glasflaschen und Ketchup musste man auch nicht in der Plastiktube kaufen. Es waren die kleinen Dinge beim Lebensmitteleinkauf, die ich geändert habe.

Ich bin auch sofort mit meinen Dosen an die Wurst- und Käsetheke. Von Anfang an hat mich niemand abgewiesen. Ich bekam meine Waren immer und überall in meine mitgebrachten Gefäße.

Und in der Obst- und Gemüseabteilung kaufte ich strikt nur noch, was ich unverpackt bekam.

Einige Dinge waren nicht so leicht. Ich musste meinen damals 8 Jahre alten Sohn davon überzeugen, nicht mehr so viele Cornflakes zu essen. Ohne Plastikverpackung gab es die nicht, also reduzierten wir. Damit war er einverstanden.

Nudeln gab es nur noch von Barilla (am Anfang fiel mir nichts besseres ein), Chips und Gummibärchen kaufte ich gar nicht mehr.

 

Lesen Sie weiter auf Nadine’s Blog und erfahren alle Einzelheiten…..